Zweiter und Dritter Bildungsweg. Arbeitspapier 253. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung (2012)
Walburga K. Freitag
Die Publikation systematisiert zwischen 1959 und 2011 veröffentlichte Forschungsergebnisse zum
Zweiten und Dritten Bildungsweg in die Hochschule, identifiziert Diskussionsstränge und skizziert die
aktuelle Lage. Professionsspezifische Zielsetzungen, institutioneller und biographischer Wandel
führen zu Verschiebungen der Begriffe und der individuellen Ziele. Die beruflichen Zweiten
Bildungswege münden mit der Gründung der Fachhochschulen in das Fachabitur, diese Entwicklung
wiederum stärkt den zweiten Bildungsweg im am gymnasialen Bildungskanon orientierten
Abendgymnasium und Kolleg. Auch für den Dritten Bildungsweg – dem Hochschulzugang ohne
schulische Hochschulzugangsberechtigung - sind Bedeutungsverschiebungen charakteristisch.
Zweiter und Dritter Bildungswege sind durch eine hohe Selektivität geprägt, und es ist unklar, ob die
Bildungswege zu einer Reduzierung der sozialen Ungleichheit beitragen können. Erhebungen, die die
Übergänge in die Hochschule, die Studienkulturen und Übergänge nach Studienabschluss
thematisieren, stellen ebenso ein Forschungsdesiderat dar wie die Evaluation der landesspezifischen
Umsetzungen des KMK-Beschlusses, der beruflich Qualifizierten ohne schulische
Hochschulzugangsberechtigung verbesserte Möglichkeiten des Zugangs zur Hochschule verspricht.
Hochschulzugang öffnen - Mehr Chancen für Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung.
Schriftliche Stellungnahme zur Anhörung im Landtag NRW am 3. September 2009 in Düsseldorf. Hannover: HIS GmbH. Stellungnahme August 2009
Walburga K. Freitag
Die Stellungnahme skizziert aus der Perspektive der Hochschulschulforschung die Bedeutung des
KMK-Beschluss „Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische
Hochschulzugangsberechtigung“ vom 06.03.2009.
In der Stellungnahme werden die mit dem KMK-Beschluss eröffneten Berechtigungen für die
unterschiedlichen Gruppen beruflich Qualifizierter dargestellt, hinsichtlich der wichtigsten Aspekte
mit den bisherigen Länderregelungen verglichen und die Bedeutung des KMK-Beschlusses für die
Zielgruppen und die Hochschulen skizziert. Wie viele können die Berechtigung erwerben, aus
welchem Fortbildungsbereich kommen sie und wie alt sind sie?
Es erfolgt eine Analyse der Studierenden des dritten Bildungswegs, die unter den bisherigen
Länderregelungen den Weg an die Hochschule gefunden haben.
Nachgegangen wird der Frage, welche hochschulische Zugangsberechtigung die Studierenden
des dritten Bildungswegs vor dem KMK-Beschluss von 2009 erworben haben und welche
Auswirkungen der „Öffnungsbeschluss“ vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse haben könnte. Die
Analyse der Daten der Befragung von Studienanfänger/inne/n durch das HIS-Institut für
Hochschulforschung erlaubt eine Annäherung an die Frage, aus welchen Herkunftsberufen die
Studierenden des dritten Bildungswegs kommen.
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH
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