TU Ilmenau

Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf universitäre ingenieurwissenschaftliche Studiengänge in Thüringen (bkus-ing)

(Stand 06/2008)

Projektposter

Kooperationspartner:

Projektleitung:
Technische Universität Ilmenau, Prorektor für Bildung

Kooperationspartner (Projektverbund):
Bildungswerk für berufliche Aus- und Weiterbildung Thüringen GmbH (BWAW), Erfurt
Private Fachschule für Technik und Wirtschaft im ERFURT Bildungswerk gGmbH (ebw), Erfurt
X-FAB Semiconductor Foundries AG, Erfurt
Schuler und Müller Weingarten AG, Erfurt
GEWES Gelenkwellenwerk Stadtilm
Industrie- und Handelskammer Erfurt
Industrie- und Handelskammer Südthüringen, Suhl
Handwerkskammer Erfurt
Landesgeschäftsstelle der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Erfurt
Deutscher Gewerkschaftsbund DGB Thüringen, Erfurt

Studiengänge und Berufe/ Berufsfelder/ berufliche Weiterbildungen, die in das Modell eingebunden sind:

Studiengänge:
Das vorliegende Projekt konzentrierte sich auf die Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf universitäre Studiengänge der Ingenieurwissenschaften und ganz speziell auf die traditionell breit angelegten grundständigen "Bachelor of Science"-Studiengänge "Maschinenbau" und "Elektrotechnik und Informationstechnik" der TU Ilmenau, die in ihrer Ausprägung in hohem Maße forschungsorientiert sind.

Berufsfelder der Erstausbildung:
Industriemechaniker/in
Mikrotechnologe/in

Berufliche Weiterbildung:
Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtungen "Maschinentechnik" und "Elektrotechnik" (ausgebildet nach Thüringer Rahmenlehrplan)

Vorgehensweise und Ergebnisse:

Vorgehensweise im Projekt:

Ergebnisse:

Lernzielbeschreibungen:
Spezifik der Ausbildungsdokumente:

  • Berufliche Ausbildung ist vorrangig auf Bundesebene, die beruflichen Aufstiegsqualifizierungen sind sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene geregelt. Die Aus- und Fortbildungsordnungen werden in zunehmendem Maße in Lernfeldern beschrieben. Dabei wird die Vermittlung der Kompetenzen praxisorientiert nicht mehr in traditionellen Fächern organisiert. In Handlungsfeldern werden Tätigkeiten und Abläufe in Lernzusammenhänge gesetzt. So können Lernziele kompetenz- und outputorientiert formuliert werden.
  • Akademische Ausbildung wird durch die jeweilige Hochschule geregelt. Im akademischen Bereich der Ingenieurwissenschaften gibt es eine starke Fachorientierung. Im Vordergrund steht eine fachgebundene Wissensvermittlung, die sich in den Fächerkatalogen und Modulhandbüchern der Hochschulen widerspiegelt. Die Formulierungen von Lernzielen liegt in der Verantwortung der Hochschullehrer, denen es oft an dem dafür notwendigen didaktischen Hintergrundwissen mangelt.

Daher liegen diese Lernzielbeschreibungen als wichtigste Grundlage für die Äquivalenzermittlungen in unterschiedlicher Qualität vor. Im Projektverlauf wurden verschiedene Maßnahmen zur Einflussnahme auf diesen Prozess mit wechselndem Erfolg erprobt.

 

Ermittlung von Äquivalenzen:

Im universitären Studium wird besonderer Wert auf fundierte theoretische Grundlagen gelegt, die in der Regel in den ersten Fachsemestern vermittelt werden und auf das Abiturniveau der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer aufbauen und daher nicht durch Berufserfahrung ersetzt werden können.
In den höheren Semestern erfolgt eine Ausbildung in Spezialisierungsrichtungen mit stärker anwendungsbezogenen und berufsfeldspezifischen Fächern, die ein höheres Anrechnungspotenzial haben. Diese Fächer sind in den Curricula der breit angelegten Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik jedoch in geringerer Zahl als bei vergleichsweise spezialisierten Studiengängen wie Fahrzeugtechnik oder Mechatronik zu finden. (Die Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik der TU Ilmenau sind grundsätzlich als generalistische Studiengänge konzipiert. Dieser Umstand schränkt die Anrechnungsmöglichkeiten ein.)
Im Projekt wurde ein Ablaufplan zur Bestimmung von Äquivalenzen entwickelt. Dieser ist Bestandteil eines Anrechnungshandbuches, das die grundlegenden Schritte für das Anrechnungsverfahren an der TU Ilmenau beschreibt.


 

Anrechnungsverfahren:

Im Projekt konnte nur ein theoretisches Anrechnungsverfahren entwickelt und vorbereitet werden. Die Ursachen liegen darin, dass es derzeit noch keine Studierenden an der TU Ilmenau gibt, die eine Anrechnung von beruflichen Kompetenzen im Studium einfordern und dass ohne die tatsächliche Notwendigkeit eine voraus laufende Bewertung der Äquivalenzen als nicht sinnvoll erachtet wird.
Die Untersuchung der Äquivalenzen wurde auf der Grundlage der fachlichen Erfahrungen der Projektmitarbeiterinnen durchgeführt. Eine abschließende Bewertung wurde beispielhaft mit Hochschullehrern einiger Fächer erprobt.
Es zeichnet sich ab, dass sich in den betrachteten Bildungsgängen im Studium keine Zeitersparnis durch Anrechnung von Fächern im Leistungspunkteumfang eines Semesters ergeben wird. Der großen Zahl von Fächern pro Semester im Bachelor-Curriculum steht eine geringe Anzahl von potenziell anrechnungsfähigen Fächern entgegen.
Der Anrechungsumfang in den untersuchten Studiengängen kann bei ca. 25-30 von 210 geforderten Leistungspunkten liegen.

Instrumente für ein individuelles Anrechnungsverfahren:

  • Antrag auf Anrechnung durch Aspiranten
  • Anrechnungshandbuch im Prüfungsamt (Handlungsanweisung für das Prüfungsamt; enthält die Liste der durch das Projekt zur Anrechnung empfohlenen Fächer und die durch das Projektteam erarbeiteten Äquivalenzbestimmungsbögen).
  • Äquivalenzbestimmung auf Fächerebene durch den zuständigen Hochschullehrer (Die zuständigen Hochschullehrer der empfohlenen Fächer erhalten die Äquivalenzbestimmungsbögen durch das Prüfungsamt und beurteilen nach dem im Projekt entwickelten Äquivalenzbestimmungsverfahren die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im jeweiligen Fach.)

Nach der ersten erfolgreich erprobten Anrechnung kann die Pauschalisierung der Entscheidung vorgeschlagen werden. Ziel ist es, die Anrechnung eines Aspiranten durch den Nachweis eines erfolgreichen Technikerabschlusses in Thüringen pauschal zu vergeben.


 

Zulassung zu einem universitären Studium ohne schulische Zugangsvoraussetzung:

Das Thüringer Hochschulgesetz (ThürHG) befand sich 2006 in der Novellierung. Das Projektteam erarbeitete eine Stellungsnahme, die über die universitäre Gremienarbeit, über den Fachbeirat und weitere Institutionen sowie über Lobbyisten in das Anhörungsverfahren im Parlament eingebracht wurde.
Der Zugang zu einer Universität ohne Abitur ist in Thüringen seit dem 01.01.2007 erleichtert worden. Meisterabschlüsse und Abschlüsse zum Staatlich geprüften Techniker bzw. Betriebswirt gelten nun als allgemeiner Hochschulzugang (§ 60 Abs. 1).
Die neuen Regelungen des ThürHG wurden zwischenzeitlich auch in die Immatrikulationsordnung der TU Ilmenau aufgenommen.
Bemerkenswert im ThürHG ist auch eine Regelung zur Anrechnung von außerhochschulischen Kompetenzen im § 48 Prüfungen Abs. 10.


 

Materielle Ergebnisse

  • Anrechnungshandbücher für die Prüfungsämter
  • Projekt-Homepage: http://www.tu-ilmenau.de/bkus
  • Kooperationsvereinbarung mit der Privaten Fachschule für Technik und Wirtschaft Erfurt
  • Geplante Kooperation mit der Staatlichen Fachschule für Technik Mühlhausen und der Grundig Akademie Gera
  • Publikationen in ANKOM-Veröffentlichungen
  • Vorträge und Beiträge auf Tagungen und Workshops
  • Projektposter

Kontakt:

Technische Universität Ilmenau
Rektorat
PF 10 05 65
98684 Ilmenau

Email: prorektor-b@tu-ilmenau.de
http://www.tu-ilmenau.de/bkus

 

Aktuelles

Publikation "Übergänge gestalten" erschienen

Der von der wissenschaftlichen Begleitung herausgegebene Sammelband „Übergänge gestalten – Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen“ präsentiert ausgewählte Ergebnisse der ANKOM-Übergänge-Projekte.

Weitere Infos und Download

Ergebnisse der ANKOM-Projekte

Nach dem Ende der Laufzeit der ANKOM-Projekte liegt ein großer Fundus an Ergebnissen vor, der online abrufbar ist. Neben einer Vielzahl von Publikationen sind auch Leitfäden, Arbeits- materialien, Vortragspräsen- tationen und Materialien für Studierende oder Studien- interessierte dokumentiert.

Ergebnisse der Projekte

 

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