Alice Salomon Hochschule Berlin
Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf die Hochschulausbildung von ErzieherInnen
(Stand 06/2008)
Kooperationspartner:
- Alice-Salomon-Hochschule Berlin
- 1.Staatliche Fachschule, Bismarckstraße
- 2.Staatliche Fachschule Pankow
- Anna-Freud-Schule, Oberstufenzentrum für Sozialwesen
Studiengänge und Berufe/ Berufsfelder/ berufliche Weiterbildungen, die in das Modell eingebunden sind:
Zielstudiengang ist der grundständige Bachelor-Studiengang „Bildung und Erziehung im Kindesalter“ an der ASFH. Die entwickelten Anrechungsverfahren werden auch auf die ab Oktober 2008 berufsbegleitende Studienform übertragen.
Skizze der Vorgehensweise und der Ergebnisse:
An der ASFH wurden zwei Verfahren entwickelt, berufliche Kompetenzen von ErzieherInnen auf ausgewählte Module des Studiengangs „Erziehung und Bildung im Kindesalter“ anrechnen zu lassen.
1. Entwicklung des pauschalen Anrechnungsverfahrens:
Für die Entwicklung eines pauschalen
Anrechnungsverfahrens im Studiengang „Erziehung und Bildung im
Kindesalter“ wurde die „Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an
den staatlichen Fachschulen für Sozialpädagogik im Land Berlin
(AVPO-Sozialpädagogik) vom 11. Februar 2006“ (APVO-Sozialpädagogik 2006)
zugrunde gelegt. Grundlage des curricularen Vergleichs bildeten der
Rahmenplan für die Berliner Fachschulen (Senatsverwaltung Berlin 2006)
sowie das Modulhandbuch des Bachelor-Studiengangs „Erziehung und Bildung
im Kindesalter“ (ASFH 2008). Hierbei wurden die jeweils angestrebten
Lernergebnisse, inhaltliche Schwerpunktsetzungen, Lehr- und Lernformen,
Prüfungsbeispiele, verwendete Literatur und eine Einschätzung des mit
diesem Lernergebnis verbundenen Arbeitsaufwandes miteinander verglichen
und als Basis der Analyse des angestrebten Kompetenzniveaus genommen.
Eine Schwierigkeit bei diesem
Kompetenz-Äquivalenz-Vergleich bestand darin, dass die Ausbildungen an
den Berliner Fachschulen sowie das Studienkonzept der ASFH
unterschiedlich strukturiert sind. Während der Studiengang „Erziehung
und Bildung im Kindesalter“ modular aufgebaut ist, orientiert sich der
Rahmenlehrplan für die Berliner Fachschulen an dem Beschluss der
Kultusministerkonferenz zur Ausbildung und Prüfung von ErzieherInnen und
ist demnach in Lernbereiche und Themenfelder gegliedert
(Kultusministerkonferenz 2000). Um einen konkreten Vergleich der
angestrebten Kompetenzen vornehmen zu können, mussten die im
Rahmenlehrplan der Berliner Fachschulen benannten Lernergebnisse den
Modulen des Studiengangs zugeordnet werden.
Diese Äquvialenzprüfung hat eine hohe
Übereinstimmung beider Ausbildungsformen auf Teile des Studienganges
ergeben. Anhand dieser Ergebnisse wurde das pauschale Verfahren für drei
Berliner Fachschulen für Sozialpädagogik an der Hochschule etabliert.
2. Die Entwicklung des individuellen Anrechnungsverfahrens:
Für ErzieherInnen in der Praxis, deren Ausbildung schon länger
zurückliegt, wurde das individuelle Verfahren entwickelt. Dieses
Verfahren berücksichtigt die Anrechnung formal, non-formal und informell
erworbenen Kompetenzen aus Berufspraxis und Weiterbildung.
Grundlagen der Entscheidung über die individuelle Anrechnung bildet ein von dem Studenten bzw. der Studentin einzureichendes Portfolio sowie,
- Nachweise in Form von Zeugnissen, Zertifikaten, Dokumentationen, die die im Portfolio dargestellten Kompetenzen belegen und
- ein Kolloquium, das von zwei HochschullehrerInnen durchgeführt wird, die vom Prüfungsausschuss beauftragt sind, die aus dem Portfolio und den eingereichten Nachweisen ermittelten Kompetenzen zu überprüfen.
Das Portfolio besteht aus zwei Teilen:
- Einem Lerntagebuch, in dem die aktuelle berufliche Praxis reflektiert wird. Dieses dient als ein Aspekt der Anrechnung des Moduls 1. Praktikum. Antragsteller/innen, die aktuell nicht als ErzieherIn tätig sind und deren Berufabschluss als ErzieherIn nicht länger als drei Jahre zurück liegt, können alternativ einen Bericht über ihr Fachpraktikum/Anerkennungsjahr aus der zurückliegenden Berufsausbildung einreichen.
- Arbeitsbögen, auf denen der/die StudentIn seine/ihre Kompetenzen für die jeweiligen Module, deren Anrechnung beantragt wurde, darstellen.
Materielle Ergebnisse:
Homepage:http://www.ash-berlin.eu/forschung/abgeschlossene-projekte/duale-studiengaenge/
Abschlusspublikation des gesamten Projektes:
von Balluseck H., Kruse E., Pannier A., Schnadt P. (2008) (Hrsg.): Von der ErzieherInnen-Ausbildung zum Bachelor-Abschluss - Mit beruflichen Kompetenzen ins Studium Band 7 aus der Reihe Berliner Beiträge zu Bildung, Gesundheit und Sozialer Arbeit
darin u. a.:von Balluseck, H.: Der Kontext der akademischen ErzieherInnenausbildung
Kruse, E.: Durchlässigkeit als bildungspolitische Herausforderung
Schnadt, P.: Grundlagen und Ziele der Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf das Hochschulstudium von ErzieherInnen
von Balluseck, H./Kruse, E./Schnadt, P.: Das pauschale Verfahren zur Anrechnung beruflicher Kompetenzen von FachschulabsolventInnen
von Balluseck, H./Schnadt, P.: Das individuelle Verfahren zur Anrechnung beruflicher Kompetenzen von ErzieherInnen
Pannier, A: Die Anrechnung von Kompetenzen aus der Weiterbildung auf die Hochschulausbildung von ErzieherInnen
u. a. sowie ein umfangreicher Materialteil zur Umsetzung von Anrechnungsverfahren
Weitere Veröffentlichungen:
Schnadt, P.: Durchlässigkeit durch Anrechnung – Die Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf die Hochschulausbildung von ErzieherInnen, in: Fröhlich-Gildhoff, K.; Nentwig-Gesemann, I.; Schnadt, P. (Hg.): Neue Wege gehen – Entwicklungsfelder der Frühpädagogik, Ernst Reinhard Verlag München 2007. S. 47 - 48.
Kirschning, A., Schnadt, P.: Gender-Kompetenz in der Sozialen Arbeit. Anregungen für das Formulieren von outcome-orientierten Modulbeschreibungen, in: QUER - denken, lesen, schreiben, Nr. 14/07, S. 33 - 39.
Pannier, A. (2008): Was kann ein Handbuch zur Implementation von Anrechnungsverfahren in der Hochschule leisten?, in: Buhr, R., W. Freitag, E. A. Hartmann u.a. (Hg.): Durchlässigkeit gestalten! Wege zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung. Münster: Waxmann: 173-173.
Schnadt, P. (2009): Als Erzieherin in den Studiengang "Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit" der Alice Salomon Hochschule Berlin, in: Freitag, W. (Hg.): Neue Bildungswege in die Hochschule. Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen für Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufe. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag: 42-72.
Kruse, E. und P. Schnadt (2009): Lernwege für beruflich Qualifizierte mit Anrechnung: Hochschuldidaktische Herausforderungen, in: Freitag, W. (Hg.): Neue Bildungswege in die Hochschule. Anrechnung beruflich erworbener Kompetenzen für Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufe. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag: 219-231.
Kontakt:
Projektinformationen:
Prof. Dr. Elke Kruse, Tel. 030-99 245 403
Email: ekruse@asfh-berlin.de
Studiengangsinformation:
Studiengangskoordinatorin Katrin Tepper, Tel. 030-99 245 414
Alice-Salomon-Hochschule Berlin
Alice-Salomon-Platz 5
12627 Berlin
Publikation "Übergänge gestalten" erschienen
Der von der wissenschaftlichen Begleitung herausgegebene Sammelband „Übergänge gestalten – Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen“ präsentiert ausgewählte Ergebnisse der ANKOM-Übergänge-Projekte.
Ergebnisse der ANKOM-Projekte
Nach dem Ende der Laufzeit der ANKOM-Projekte liegt ein großer Fundus an Ergebnissen vor, der online abrufbar ist. Neben einer Vielzahl von Publikationen sind auch Leitfäden, Arbeits- materialien, Vortragspräsen- tationen und Materialien für Studierende oder Studien- interessierte dokumentiert.