TU Braunschweig

ANKOM-IT – Anrechnung beruflicher Kompetenzen aus dem IT-Sektor auf Hochschulstudiengänge

(Stand 06/2008)

Projektposter

Kooperationspartner:

  • Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig,
  • Fachhochschule Braunschweig/ Wolfenbüttel,
  • SZST Service und Technik GmbH, Salzgitter,
  • Industrie- und Handelskammer Braunschweig

Studiengänge und Berufe/ Berufsfelder/ berufliche Weiterbildungen, die in das Modell eingebunden sind:

Professional-Weiterbildung im Rahmen des APO-IT-Weiterbildungssystems
(Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung)
 
Technische Universität Braunschweig: Studiengang BA Wirtschaftsinformatik
 
Fachhochschule Braunschweig/ Wolfenbüttel: Studiengang BA Wirtschaftsinformatik; BA Wirtschaftsinformatik online (in der Akkreditierungsphase)

Skizze der Vorgehensweise und der Ergebnisse:

Entwicklung und Erprobung von Anrechnungsverfahren

Die thematische Hauptaufgabe der Entwicklung eines Verfahrens zur Anrechnung der in den IT-Weiterbildungsmaßnahmen und den darüber hinaus individuell erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge ist im Projekt Ankom-IT erreicht worden. Das entwickelte Anrechnungsverfahren setzt sich additiv aus einer pauschalen plus einer individuellen Anrechnung zusammen.

  • Pauschale Anrechnungsverfahren:
    Wesentliche Aufgabe war dabei in einem ersten Schritt die Bestimmung und Gegenüberstellung relevanter Qualifikationen und Kompetenzen, die in der betrieblichen Weiterbildung und in dem jeweiligen Hochschulstudium erworben werden. Im zweiten Schritt wurden diese einzelnen Lernergebnisse von den jeweiligen Prüfern der Bildungssysteme nach den Niveaustufen des europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) in den drei Kategorien Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen bewertet. Abschließend sollte unter Bezug auf die vorangegangen EQR-Bewertungen die Äquivalenzen der einander zugeordneten Lernergebnisse durch die Bestimmung eines Überdeckungsfaktors in Prozent eingeschätzt werden. Diese konkrete Verwendung eines Deckungsfaktors wird jedoch zurzeit als sehr schwierig eingeschätzt und wird daher erst nach einer Erprobungsphase mit dem individuellen Anrechnungsverfahren durchgeführt werden können.
  • Individuelle Anrechnungsverfahren:
    Die Ergänzung durch eine individuelle Bewertung anrechenbarer Kompetenzen hat sich aus der Notwendigkeit zur Schaffung weiterer vertrauensbildender Maßnahmen zwischen beruflicher (Weiter-) Bildung und Hochschule ergeben. Mit dem auf der Basis eines französischen Modells entwickelten Portfolios lassen sich die persönlichen Kompetenzen sowie die individuellen Bildungsbiographien der Kandidaten wesentlich besser erfassen. Dabei besteht das Portfolio neben einem Abschnitt zur Erfassung personenbezogener Daten (wie demographischen Angaben, bisherige Bildungsabschlüsse, derzeitiger beruflicher Status etc.) aus zwei Teilen: In Teil A haben die Kandidaten die Aufgabe, ihren beruflichen und persönlichen Lebenslauf darzustellen und dabei die Schwerpunkte auf die Aspekte zu setzen, die mit der gewünschten Anerkennung in Verbindung stehen. In Teil B beschreiben die Probanden ihre im beruflichen und persönlichen Werdegang erworbenen Kompetenzen und belegen diese möglichst anhand authentischer Dokumente (Zeugnisse, Arbeitsplatzbeschreibungen, Zertifikate etc.). Dieser Teil ist in die sechs Unterabschnitte Berufstätigkeit, ehrenamtliche Tätigkeiten und andere Engagements (politisch, gewerkschaftlich, sozial), Bildungsgänge mit Abschluss, Bildungsgänge ohne Abschluss, selbständiges Lernen und Praktika gegliedert.

Mit den Erfahrungen aus dem individuellen Verfahren wird dann der Übergang zu dem pauschalen Anrechnungsverfahren erfolgen und eine Implementierung der Verfahrensmodelle mit den Hochschulen weiter diskutiert. Ziel bleibt somit eine feste Etablierung von Anrechnungsmöglichkeiten. Dazu ist die Schaffung funktionsfähiger Strukturen an den beteiligten Hochschulen erforderlich. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist mit der Zusage der Vizepräsidentin der TU Braunschweig zur Erprobung des Anrechnungsverfahrens getan worden.

Untersuchung der Übertragbarkeit der Ergebnisse

Im Projekt wurden Möglichkeiten zur weiteren Verwertung der Ergebnisse überprüft. Die Anrechnungsverfahren sind so konzipiert, dass eine Übertragung auf andere berufliche Weiterbildungsmaßnahmen, Studienfächer und andere Regionen durchführbar ist. Hierfür bieten sich weitere berufliche Qualifizierungsmaßnahmen an, die von der SZST oder anderen Unternehmen betreut werden.

Geplante Vorhaben für 2008

Seit Juli 2008 bis Ende 2008 führt ANKOM-IT eine vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderte Erprobungs- bzw. Evaluationsphase der entwickelten Anrechnungsverfahren durch. Für diese stehen dem Projekt die Teilnehmer der IT-Weiterbildung als Kandidaten zur Verfügung. Die studierwilligen Berufspraktiker werden dabei von ANKOM-IT und der SZST begleitet und in ihrem Studienerfolg evaluiert.

Mit Hilfe des an der IHK Braunschweig eingerichteten Prüfungsausschusses wird zudem die Entwicklung und Etablierung qualitätsgesicherter Standards für Projekte und lernergebnisorientierter und qualitätsgesicherter Prüfungsverfahren weiter fortgeführt, um die Anrechenbarkeit auf Hochschulstudiengänge zu erleichtern und nachhaltig abzusichern.

Ein weiterer Punkt ist die Festigung und der Ausbau der Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern.

Geplant sind zudem die Veröffentlichung von Handreichungen, Informationsblättern und Flyern über den Prozess der Anrechnung und die entwickelten Anrechnungsmodelle für alle Beteiligten in Hochschulen, Institutionen, Unternehmen, Weiterbildungsträgern sowie für Anrechnungsinteressierte. In Vorbereitung ist auch ein Symposium zum Abschluss des Projektes Ende 2008.

Materielle Ergebnisse der Arbeit (Tagungen, Publikationen, Homepages etc.)

Während der Projektlaufzeit wurden zwei Zwischenberichte (Berichtszeitraum 09/05 bis 05/06 und Berichtszeitraum 06/06 bis 12/06) erstellt. Der Abschlussbericht wird ab September 2008 zur Verfügung stehen.

Informationen und Ergebnisse des Projektes werden auf der Seite des Projektes LOVE-IT plus: http://www.love-it-plus.de/themen/ankom-it

und auf der Seite der TU Braunschweig:
https://www.tu-braunschweig.de/isw/forschung/abgeschlosseneprojekte/ankomit veröffentlicht.

Des Weiteren wurden im Projekt zwei Befragung zu den „Erwartungen angehender IT-Professionals an Weiterbildung und Anrechnungsmöglichkeiten auf ein Bachelorstudium“ durchgeführt. Die Auswertung der ersten Befragungsrunde wurde als Forschungsbericht herausgeben:

Erwartungshaltungen von IT-Professional Kandidaten an Weiterbildung und Anrechnungsmöglichkeiten auf ein Hochschulstudium

Die Auswertung beider Befragungen erscheint im Juli/ August 2008 im Rahmen des Projektes in einem Sammelband des HIS mit dem Titel: „Erwartungen angehender IT-Professionals an Weiterbildung und Bachelorstudium. Ergebnisse aus zwei Befragungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der IHK-Weiterbildung zum operativen Professional“

Im Februar 2008 ist zudem ein Artikel über das Forschungsprojekt im offiziellen Organ der IHK Braunschweig „IHK Wirtschaft“ erschienen.

TU-Forschungsprojekt zur Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge

Projektposter

Kontakt:

Technische Universität Braunschweig:
Susanne Kundolf, M.A.
Bienroder Weg 97, 38106 Braunschweig
Tel. 0531 / 391 - 8944
Email: susanne.kundolf@tu-bs.de

 

Aktuelles

Publikation "Übergänge gestalten" erschienen

Der von der wissenschaftlichen Begleitung herausgegebene Sammelband „Übergänge gestalten – Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen“ präsentiert ausgewählte Ergebnisse der ANKOM-Übergänge-Projekte.

Weitere Infos und Download

Ergebnisse der ANKOM-Projekte

Nach dem Ende der Laufzeit der ANKOM-Projekte liegt ein großer Fundus an Ergebnissen vor, der online abrufbar ist. Neben einer Vielzahl von Publikationen sind auch Leitfäden, Arbeits- materialien, Vortragspräsen- tationen und Materialien für Studierende oder Studien- interessierte dokumentiert.

Ergebnisse der Projekte

 

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