Uni Oldenburg

Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge – Qualifikationsverbund Nord-West

(Stand 06/2008)

Projektposter

Kooperationspartner:

  • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement,
    Prof. Dr. Anke Hanft, Dr. Wolfgang Müskens
  • Wolfgang-Schulenberg-Institut für Bildungsforschung und Erwachsenenbildung, Oldenburg,
    Dr. Willi B. Gierke
  • Universität Bremen, Institut Technik und Bildung,
    Prof. Dr. Georg Spöttl und Dr. Roland Tutschner
  • Oldenburgische Industrie- und Handelskammer,
    Dr. Thomas Hildebrandt und Manfred Baum
  • Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg,
    Dr. Dirk Lürßen und Yvonne Schrader
  • Handelskammer Bremen,
    Karlheinz Heidemeyer
  • Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen, Hans-Werner Steinhaus

Studiengänge und Berufe/ Berufsfelder/ Berufliche Weiterbildungen, die in das Modell eingebunden sind:

Studiengänge

  • Bachelor-Studiengang „Business Administration in mittelständischen Unternehmen“ an der Universität Oldenburg
  • Bachelor- und Masterstudium „Systems Engeneering“ an der Universität Bremen

Berufe/ Berufliche Weiterbildungen

  • Geprüft. Industriefachwirt/in, Betriebswirt/in (IHK), Geprüft. Betriebswirt/in, Geprüft. Industriemeister/in,
  • Geprüft. Versicherungsfachwirt/in, Geprüft. Bilanzbuchhalter/in, Geprüft. Techn. Betriebswirt/in,
  • Geprüft. Techn. Fachwirt/in

Skizze der Vorgehensweise und Ergebnisse:

Entwicklung und Implementierung eines individuellen Anrechnungsverfahrens

Zur Erfassung und Anrechnung informell erworbener Kompetenzen entwickelte das Projekt ein zweistufiges Verfahren, das auf einem Portfolio und einer komplexen Aufgabe beruht. Das Verfahren wurde im März 2006 im Oldenburger Studiengang „Business Administration in mittelständischen Unternehmen“ eingeführt und inzwischen mit Erfolg von mehreren Studierenden genutzt. Für die Durchführung wurden Handreichungen und weitere begleitende Materialien erstellt, um die Anforderungen eindeutig darzulegen und sowohl den Studierenden wie auch den an der Universität Beteiligten Handlungssicherheit zu geben.

Entwicklung und Implementierung eines pauschalen Anrechnungsverfahrens

Hier stand im Mittelpunkt die Erarbeitung eines Verfahrens, das einen methodisch abgesicherten Äquivalenzvergleich zwischen beruflichen Fortbildungen und Hochschulstudiengängen erlaubt. Auf dieser Grundlage sollten Fortbildungsabschlüsse bei Feststellung von Äquivalenzen „pauschal“ auf Module eines Hochschulstudiengangs angerechnet und so Studienzeiten verkürzt werden.

Das pauschale Verfahren besteht aus einem inhaltlichen Abgleich der jeweils in beiden Bereichen vermittelten Lernergebnisse und deren Bewertung mithilfe eines dafür entwickelten methodischen Instrumentes. Dieses kurz „Module Level Indicator“ (MLI) genannte Werkzeug erfasst die Bereiche „Kenntnisse“, „Fertigkeiten“ und „Kompetenzen“ und erlaubt die Zuordnung von Lernergebnissen zu Qualifikations- und Kompetenzniveaus. Bei der Entwicklung der MLI-Skalen wurden vor allem die Deskriptoren des Europäischen Qualifikationsrahmens berücksichtigt, weiter auch das Qualifikationsrahmenwerk für die European Higher Education Area (EHEA) und der Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse der KMK. Einbezogen wurden zusätzlich Kriterien, die sich aus Interviews mit Fachdozent/innen generieren ließen.

Auf Basis der entwickelten Instrumente wurden im Auftrag des Projektes von externen Gutachtern Äquivalenzvergleiche für die Abschlüsse „Geprüft. Industriefachwirt/in“, „Betriebswirt/in (IHK)“, „Geprüft. Industriemeister/in“, „Geprüft. Bilanzbuchhalter/in“ und „Geprüft. Versicherungsfachwirt/in“ durchgeführt. Die darauf beruhenden Anrechnungsempfehlungen sind für den Studiengang „Business Administration in mittelständischen Unternehmen“ an der Universität Oldenburg implementiert worden (siehe dazu auch die Informationen auf der Homepage des Studiengangs: http://www.bba.uni-oldenburg.de/index.html ).
Weitere Äquivalenzvergleiche sind in Arbeit bzw. geplant.

Dissemination und Transfer der Projektergebnisse

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz informierten die Universität Oldenburg, vertreten u.a. durch die Vizepräsidentin, und die Industrie- und Handelskammern über die Einführung der Anrechnungsverfahren. Sowohl regionale wie auch überregionale Medien haben in Artikeln und Fachbeiträgen über das „Oldenburger Modell“ berichtet (u.a. Financial Times Deutschland, Süddeutsche Zeitung, Hannoversche Allgemeine Zeitung, N24).

Das „Oldenburger Modell“ der Anrechnung wurde auf einer Vielzahl nationaler und internationaler Tagungen vorgestellt (siehe auch die Präsentationen auf der Projekthomepage: http://www.web.uni-oldenburg.de/anrechnung/16020.html ).

Im Rahmen von Kooperationen mit der Fachhochschule Bielefeld, der Fachhochschule Coburg, der Universität Bremen u. a. werden die entwickelten Instrumente angewandt und weiterentwickelt und die Übertragbarkeit des Modells geprüft.

Geplante Arbeiten bis Ende 2008

Nach Verlängerung der Laufzeit und Bewilligung einer Kofinanzierung durch das Land Niedersachsen kann das Projekt bis Ende 2008 fortgeführt werden. Arbeitsschwerpunkte sind:

  • die Aktualisierung des individuellen Anrechnungsverfahrens
  • die Evaluation des pauschalen Anrechnungsverfahrens
  • die Übertragung der Anrechnung auf grundständige Studiengänge der Universität Oldenburg
  • die weitere Dissemination der Projektergebnisse
  • der Ausbau und die Verstetigung der Kooperationsbeziehungen.

Materielle Ergebnisse der Arbeit (Publikationen, Homepage etc.):

Informationen zur Arbeit und den Ergebnissen des Projektes werden auf der Seite www.web.uni-oldenburg.de/anrechnung veröffentlicht.

Publikationen

Müskens, W. (2006): Pauschale und individuelle Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge – das Oldenburger Modell. In: Hochschule & Weiterbildung, 1, 2006, S. 23-30.

Müskens, W. (2007): Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge. Erste Ergebnisse des Modellprojektes "Qualifikationsverbund Nord-West". In: H. Hortsch (Hrsg.), Innovationen für die Durchlässigkeit von Studiengängen, Dresdener Beiträge zur Berufspädagogik, 24, S. 37-49.

Hanft, A., Müskens, W. & Gierke, W. B. (2007): Mehr als nur Wissen. Methoden und Instrumente der Kompetenzerfassung. Weiterbildung, 6, S. 12-15.

Hanft, A., Knust, M., Müskens, W., Gierke, W. B. (2008): Vom Nutzen der Anrechnung. Eine Betrachtung aus organisatorischer und ökonomischer Perspektive. In: Berufsbildung in Forschung und Praxis, H. 4/2008.

Gierke, W.B. und W. Müskens (2008): Der Module Level Indicator – ein Instrument für qualitätsgesicherte Verfahren der Anrechnung. In: Buhr, R., W. Freitag, E. A. Hartmann u.a. (Hg.): Durchlässigkeit gestalten! Wege zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung. Münster: Waxmann: 134-135.

Hanft, A., W.B. Gierke und W. Müskens (2008): Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung – eine Herausforderung für das deutsche Hochschulsystem. In: Grotlüschen, A. und E. Kubsch (Hg.): Zukunft lebenslangen Lernens – Indikatoren und Zielsetzungen für Bremen. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag: 99-112.

Müskens, W., W.B. Gierke und A. Hanft (2008): Nicht gleichartig und doch gleichwertig? Kompensation und Niveaubestimmung im Oldenburger Modell der Anrechnung. In: Stamm-Riemer, I., C. Loroff, K.-H. Minks u.a. (Hg.) (2008): Die Entwicklung von Anrechnungsmodellen. Zu Äquivalenzpotentialen von beruflicher und hochschulischer Bildung. Hannover: HIS GmbH. Forum Hochschule 13/2008: 91-102.

Kontakt:

Dr. Wolfgang Müskens
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät I / Arbeitsbereich Weiterbildung und Bildungsmanagement
26111 Oldenburg
Tel.: 0441/798-4319
Email: wolfgang.mueskens@uni-oldenburg.de

Dr. Willi B. Gierke
Wolfgang Schulenberg-Institut für Bildungsforschung und Erwachsenenbildung
Ammerländer Heerstr. 121
26129 Oldenburg
Tel.: 0441/798-4889
Email: schulenberginstitut@uni-oldenburg.de

 

Aktuelles

Publikation "Übergänge gestalten" erschienen

Der von der wissenschaftlichen Begleitung herausgegebene Sammelband „Übergänge gestalten – Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen“ präsentiert ausgewählte Ergebnisse der ANKOM-Übergänge-Projekte.

Weitere Infos und Download

Ergebnisse der ANKOM-Projekte

Nach dem Ende der Laufzeit der ANKOM-Projekte liegt ein großer Fundus an Ergebnissen vor, der online abrufbar ist. Neben einer Vielzahl von Publikationen sind auch Leitfäden, Arbeits- materialien, Vortragspräsen- tationen und Materialien für Studierende oder Studien- interessierte dokumentiert.

Ergebnisse der Projekte

 

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