Mit der Anrechnung außerhalb der Hochschule erworbener Kompetenzen können Brücken in die
Hochschule geschlagen werden. Der
Beschluss der Kultusministerkonferenz von 2002
und die
Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und
Masterstudiengängen
von 2010 sehen vor, dass außerhochschulische Kompetenzen bis zu 50
Prozent eines Studiums ersetzen können. Voraussetzung hierfür ist, dass sie hinsichtlich des Inhalts
und Niveaus gleichwertig sind. Die außerhochschulischen Kompetenzen können in der beruflichen
Bildung, in der beruflichen Tätigkeit oder im Rahmen anderer kompetenzförderlicher Tätigkeiten
erworben worden sein. Im Rahmen der ANKOM-Initiative lag der Schwerpunkt auf beruflich
erworbenen Kompetenzen.
Für die Studierenden bedeutet dies, dass angerechnete Teile des Studiums nicht mehr studiert
werden. Dies ermöglicht entweder eine zeitliche Verkürzung des Studiums oder eine Verringerung
der Arbeitsbelastung innerhalb der regulären Studienzeit.
Die Anrechnung von Kompetenzen ist von Fragen der Zugangsberechtigung zur Hochschule zu trennen. Diese wird für die Anrechnung vorausgesetzt. Die Zugangsberechtigung kann durch den Erwerb des Abiturs und Fachabiturs oder durch berufliche Qualifikationen erworben werden (siehe Studieren ohne Abitur). Der berufliche Weg in die Hochschule wird oft unter dem Begriff der Anerkennung verhandelt. Die Qualifikation zur Meisterin/ zum Meister oder zur Fachwirtin/ zum Fachwirt wird als Hochschulreife „anerkannt“. Über die Anrechnung von Kompetenzen im o. a. Sinne ist damit noch nichts ausgesagt.
Im Rahmen der BMBF-Initiative ANKOM und weiterer, z.B. durch die BLK, das Land Brandenburg oder
Baden-Württemberg geförderter Initiativen, wurden die Grundlagen gelegt, um die Anrechnung
beruflicher Kompetenzen zu praktizieren sowie über diese Anrechnungsverfahren und mit ihr
zusammen hängender Fragestellungen wissenschaftlich zu arbeiten. Die Verfahren sind auf beruflich
erworbene Kompetenzen fokussiert, in der Freizeit und im Ehrenamt erworbene Kompetenzen sowie
Teilbereiche non-formal und informell erworbener Kompetenzen werden damit nicht erfasst.
Zielsetzung aller Initiativen und Projekte war es, Verfahren zu entwickeln, Erkenntnisse über
Konstruktions- und Implementationsfragen zu gewinnen, bekannt zu machen und die Ergebnisse zur
Verfügung zu stellen. Im Folgenden finden Sie Veröffentlichungen, die einen guten Ein- oder
Überblick über ein Teilthema oder spezielle Ergebnisse geben. Wenn Sie Interesse an konkreten
Ergebnissen der Projekte haben, klicken Sie auf
Archiv ANKOM 2005-2011.
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Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH
http://ankom.dzhw.eu/know_how/anrechnung/index_html
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